Adieu Melbourne, wenn auch nur für ein paar Tage verlassen
wir die Millionenstadt, die uns zwar mit ihrer Gemütlichkeit und Modernität ein
Stückchen beeindrucken konnte, allerdings gegen Sydney ziemlich mager
abschnitt. (:
Zumal uns hier Gerrit verlassen sollte, nach ein paar
schmucken letzten Tagen mit ihm, stieg er in den Flieger nach Asien, was
unsere Gruppe auf die Stückzahl von drei freundlichen Jungspunden sinken ließ.
Um uns also adäquaten Ersatz zu besorgen ging es in den am
Hostel liegenden Freizeitpark, um wenigstens ansatzweise den fehlenden Platz zu
füllen. Und ob man’s glauben mag oder nicht, an den betrügerischen
Kuscheltierautomaten ist es tatsächlich möglich wahre Freunde zu finden.
Herzlich willkommen in der Gruppe – Walther. (:
Dieser treue Plüschgefährte sollte uns von nun an
Gesellschaft leisten, wir haben irgendwie gute Hoffnungen. Mit einem
herzerweichenden Sonnenuntergang am Strand wurde der letzte Abend in Melbourne
ganz entspannt angegangen, bevor es am nächsten Morgen auf den zweiten Roadtrip
gehen sollte.
Dafür wurde am nächsten Morgen unser Mietwagen abgeholt,
unser gutes, altes Fräulein von und zu Mitsubishi haben wir ja in Sydney verscherbelt
und für fünf Tage lohnt es sich nicht wirklich, ein Neues zu beschaffen.
Somit sollte es auf diese kurze Reise mit einem wunderbar
besprayten Klapper-Bus gehen, wir wussten zwar nicht im Ansatz, wer Ron
Burgundy ist, er schmückte auf jeden Fall unseren Wagen.
Und immerhin hat er schon gute 432.000 km mitgemacht, kein
Wunder, dass dieses Stückchen Blech auf Rädern ein wenig klapprig daherkam. (:
Mit diesem treuen Freund hatten wir vor, über die Great
Ocean Road, durch die Grampians und im Anschluss wieder nach Melbourne zu
klappern. Also fingen wir auf diesem langen Küsten-Highway an, der zu großen
Teilen direkt an Meer und Klippen vorbeiführt und für grandiose Ausblicke
sorgt.
Mit den Wellen als direktem Nachbar, unzähligen Känguru- und
Koalaschildern am Straßenrand und Aprés Ski- und Karnevalsmusik aus den alten
Autoboxen ging es auf der mittlerweile schon völlig normalen linken
Straßenseite als Fahrstrecke an der Südküste Australiens entlang.
Auf die Tierwelt hingewiesen wurde aber auch nicht umsonst,
während wir in den gesamten sieben Monaten zuvor noch keinen einzigen dieser
ach so „typisch australischen“ Koalas gesehen haben, sollten sich uns in diesen
Tagen gleich ganze Scharen, Kolonien und Stämme präsentieren, die in sämtlichen
Baumkronen verteilt hingen, an der ganzen Straße entlang.
So konnten wir von Zeit zu Zeit anhalten, ein paar Fotos
schießen und den süßen Pelzträger bei ihren Aktivitäten zuschauen. Wobei das
„aktiv“ in diesem Wort eher unangebracht ist, abgesehen von einem ein paar
Eukalyptusblätter fressenden Koala hingen all die Restlichen faul, halb
schlafend, halb gammelnd auf dünnen Ästen rum. Wir haben noch nie sowas von
faule Tiere gesehen, hier mal das Aktivste, dass sich uns gezeigt hat. (:
Und während man da so bei immer noch nicht allzu gutem
Wetter am weiten Ozean vorbeisaust, klappert oder tuckert (wie auch immer man
es nennen mag), passiert man auch so manches Highlight am Wegesrand. (:
Neben dem ein oder anderen in der Gegend hängenden oder im
Lande hüpfenden Getier kommt man an der Great Ocean Road auch zu den „Zwölf
Aposteln“, zwölf im Meer stehende Steinsäulen, die definitiv für grandiose
Aussicht sorgen.
Wenn auch zwei bis vierundvierzig Wolken weniger ganz nett
gewesen wären, es war echt ziemlich beeindruckend, wie riesige Wellen (und auch
wenn ich es schön mehrmals geschrieben hab, diesmal waren es definitiv die
Größten bisher) vor diese gigantischen Felsen feuerten. Oder an den Strand.
Oder durch die als „London Bridge“ bekannte Gesteinshöhle.
Egal, an welchem „Scenic Lookout“ man an dieser Straße
anhielt, überall zeigt sich ein anderes spektakuläres Naturschauspiel. An
manchen Stellen kam man bis hinunter an den Strand, um das Ganze auch mal von
unten zu betrachten und Walther mal eine Runde spazieren zu führen, …
…, manchmal blieb einem nur der wunderbare Blick von oben.
Die Abende wurden an irgendwelchen Free Camping Spots
verbracht oder einfach abgeschieden in kleinen Trucker-Parkbuchten. Mit unserem
bunt-fröhlichen Bus konnte es auch eigentlich keinerlei Probleme geben. Dieser
nette Campervan bietet nämlich nicht nur beim Fahren auf der mit gut alten
Polstern ausgestatteten Sitzbank genügend Platz, in diesem von innen komplett
beschriebenen und kreativ bemalten Bus gibt es von Tisch und Stühlen,
Deckenleuchten und sogar optisch mehr als ansprechenden Gardinen alles, was das
Camperherz begehrt. (:
Sogar im Kofferraum kann man sein semi-professionelles
Küchenequipment auspacken und die ein oder andere Köstlichkeit zusammen pfuschen. (;
Und wenn man nicht im Innenleben rumhängt, kann man auch auf
der Gartenmöbelgarnitur gammeln und beispielsweise einen Teil der 1,7 kg
Würstchen braten, die wir uns zu dritt gekauft haben. Denkbar klug, es gab also
Würstchen zum Abendbrot, Frühstück, Mittag, und so weiter. (:
Walther hat uns beim Verzehr leider nicht so wirklich
geholfen, der hing eh die meiste Zeit faul im Liegebereich oder in der
Windschutzscheibe herum. (:
Nach guten anderthalben Tagen Great Ocean Road ging es dann
weg vom Meer, weg von Strand und weg von Tausenden Asiaten, die sich in ganz
Australien um all die touristischen Punkte verteilen. (:
Als zweites und letztes Hauptziel dieses echt kurzen Trips
standen die Grampians an, ein bergiger Nationalpark, der uns im Ansatz an
unsere Wanderung durch Tasmanien zwei Wochen zuvor erinnern ließ. Nur dass wir
dieses Mal ein wenig schneller vorankamen, auch wenn unser rollender Freund bei
so manchem Anstieg ein wenig zu kämpfen hatte. (:
Der Abstecher in dieses Naturschutzgebiet hat sich insgesamt
sowas von gelohnt, dieses Mal mussten wir für tolle Gipfelblicke auch nicht
ganz so weit laufen, der Süden Australien ist teilweise doch ziemlich
touristisch veranlagt, was einen förmlich fast auf den Gipfel düsen ließ.
Wo wieder wunderbare Klippen, Täler, Berge und Aussichten
auf uns warteten.
Wir werden ohnehin noch zu richtigen Naturburschen -
Wandern, Gipfelblicke genießen, Hornhaut unter den Füßen trainieren und aus
Flüssen und Seen trinken. (;
An Wasserquellen wie diesen sollte es auch dort nicht
fehlen, das nicht ganz so gute Wetter in den letzten Tagen machte wieder
einige Wasserfälle sehenswert, auch wenn die Sturzbäche und reißenden Ströme
aus Tasmanien schon noch ein wenig beeindruckender waren.
Zumal sich das Wetter optimal gewendet hatte, blauer Himmel
und extrem sommerliche Temperaturen machten uns die Zeit in der Natur und den
Fakt, dass in Deutschland selbst nach Ostern noch Schnee liegt, noch ein
Stückchen schöner.
Ohne jeglichen Zeitdruck konnte so in die sonnigen Tage
hineingelebt werden, unterbrochen von diversen Würstchenverzehr-Pausen. Mal mit
Rührei, mal mit Pfannkuchen, solang der Ausblick stimmt, stimmt der Geschmack
eigentlich auch. (:
Auch in den Grampians war die Tierwelt nicht wirklich
weniger spannend, dort hingen zwar keine faulen Koalas mehr rum, man konnte aber kau vermeiden, die unzähligen Kängurus auf so vielen
Grünflächen und in so vielen Gebüschen zu sehen.
Während man von Zeit zu Zeit echt ziemlich massive
Mörderkängurus lustig durch die Gegend hüpfen sah, …
…, saßen hier und da richtige Gruppen dieser hyperaktiven
Sportsfreunde herum.
Wir haben auch zeitweise versucht, es diesen
bewegungsfreudigen Zweibeinern nachzumachen. Auch wenn die Wanderungen in
diesen paar Tagen etwas kürzer ausfielen und die Höhendifferenzen
liebenswürdigerweise nicht ganz so groß waren, sind wir recht gut rumgekommen,
von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt und auf Klippe und Gipfel.
Wunderbare Ruhe gemischt mit unglaublichen Freiheitsgefühlen
machte sich zu Genüge breit, eigentlich war jeder Stopp, den wir dort so
angingen unmenschlich schön. Überall hatte man grandiose Blicke über endlose
Täler garantiert, was uns auch an so vielen Punkten zum Kochen, Dösen und
entspannten Nichtstun brachte. Direkt an mächtigen Abgründen. (:
Eines wunderbaren Morgens haben wir uns sogar der scheinbar
unlösbaren Aufgabe angenommen, den Sonnenaufgang von einem der schönsten
Lookouts im Nationalpark aus anzuschauen.
Wir hatten aber bereits im Voraus das Gefühl, dass dieser
Morgen den wohl epischsten Moment unserer kurzen Reise bergen könnte. Auch wenn
das frühe Aufstehen, das Hinausquälen in die morgendliche Kälte und das
Über-die-Straße-Schleichen, um in der Dämmerung herum hüpfende Kängurus zu
vermeiden, nicht ganz so leicht war, hat es sich ja mal sowas von gelohnt. (:
Während uns schon bei der Ankunft der Himmel mit einem Hauch
von Tequila Sunrise völlig beeindruckte, …
, … wurde es mit den ersten zwischen den Bergspitzen hindurch
scheinenden Sonnenstrahlen nicht unbedingt weniger schön, …
, … um am Ende das gesamte Tal mit all den Seen und Bergen
voll in Szene zu setzen.
Definitiv ein perfekter Start in diesen supersonnigen und
warmen Tag, der ansonsten noch mit ein paar kurzen Wanderungen und Aussichten
verbracht wurde, um dann leider auch schon wieder Richtung Melbourne
umzukehren.
Als kleines Trostpflaster vermehrten sich immerhin wieder
die leider viel zu seltenen Aldi Stores, wo selbst angehalten wird, wenn man
eigentlich gar nichts braucht. Aber einfach dieses Zu-Hause-Gefühl, dieselben
Bodenfließen und Produkte noch in Paketen und Paletten. Und wenn man ganz
glücklich ist, findet man sogar einen der seltenen Supermärkte mit „Liquor in
Store“, wo man den mit Abstand günstigsten Alkohol dieses Kontinents erwerben kann.
(:
Somit ging es für uns wenigstens mit ein paar Schokohasen im
Superangebot und einer Stiege vietnamesischen Dosenbier an einen freien
Campingplatz am See, um diesen hervorragenden Trip ausklingen zu lassen.
Den letzten Abend mit unserem lieb gewonnenen Rost-Bus
genießen, bevor wieder nur noch wir drei alleine dastehen – und Walther. (:
Abschließend sollte der Tag dann ungefähr so abgeschlossen
werden, wie er schon begonnen wurde. Nur dass die Sonne dieses Mal nicht von
Europa nach hier unten kam, sondern uns verlassen sollte, um den meisten von
euch den Tag zu erhellen. (:
Und selbst dabei hat sie wieder einen optimalen Job
geleistet, uns eine geballte Ladung Epik in die Augen zu pfeifen.
Eine letzte Nacht zu dritt auf der gar nicht mal so
geräumigen Matratze, die letzten paar hundert Kilometer zurück nach Melbourne
und schon hatte die Zivilisation uns wieder eingeholt, irgendwie kommt es in
der Stadt ein wenig komisch, nur in Unterhose umher zu dümpeln.
Wir leben jetzt für ein paar Tage im gemütlichen 12er-Zimmer direkt in der City, um uns noch ein bisschen den Rest der City anzuschauen.
Heute wollten wir uns nochmal eins dieser völlig verrückten Australian Football Games anschauen, wir hatten zwar keine Ahnung, wer eigentlich spielt, aber das heutige Spiel sollte ungefähr mit Arsenal vs. Chelsea vergleichbar sein.
Leider war die Arena für 100.000 Menschen restlos ausverkauft, somit mussten wir wahren Fans draußen bleiben. Im Regen, immerhin mit Skyline-Blick. (:
Das war's auch eigentlich aus unserer vor-vor-letzten Woche in Australien, der Fakt, dass ich nur noch 13 Tage hier hab ist schon eine Ecke gruselig.
Wir genießen auf jeden Fall noch absolut die Zeit, die uns in diesem monströsen Land bleiben mag, am Dienstag geht's zum Beispiel noch via Flieger zum Ayers Rock, um anschließend noch eine Abschlusswoche im angenehmsten Hostel im angenehmen Syndey zu verbringen - und all das gebührend abzuschließen.
Irgendwie ist es mit der Zeit hier unten auch ein bisschen wie mit der Sonne.
Während wir sie langsam aber sicher untergehen sehen, wissen wir auch irgendwie, dass sie irgendwo anders wieder neu aufgehen wird - und dabei sicherlich an die Brillianz von heute anknüpft. (:
So viel Zeit, so schnell vergangen,
grade doch erst angefangen,
durchweg grandiose Tage,
durchweg optimale Lage,
mit Sonne, Freiheit, Spaß und Bier,
das Leben ist unglaublich hier,
von Sonnenauf- bis -untergang,
noch knappe 13 Tage lang. (:
Wir leben jetzt für ein paar Tage im gemütlichen 12er-Zimmer direkt in der City, um uns noch ein bisschen den Rest der City anzuschauen.
Heute wollten wir uns nochmal eins dieser völlig verrückten Australian Football Games anschauen, wir hatten zwar keine Ahnung, wer eigentlich spielt, aber das heutige Spiel sollte ungefähr mit Arsenal vs. Chelsea vergleichbar sein.
Leider war die Arena für 100.000 Menschen restlos ausverkauft, somit mussten wir wahren Fans draußen bleiben. Im Regen, immerhin mit Skyline-Blick. (:
Das war's auch eigentlich aus unserer vor-vor-letzten Woche in Australien, der Fakt, dass ich nur noch 13 Tage hier hab ist schon eine Ecke gruselig.
Wir genießen auf jeden Fall noch absolut die Zeit, die uns in diesem monströsen Land bleiben mag, am Dienstag geht's zum Beispiel noch via Flieger zum Ayers Rock, um anschließend noch eine Abschlusswoche im angenehmsten Hostel im angenehmen Syndey zu verbringen - und all das gebührend abzuschließen.
Irgendwie ist es mit der Zeit hier unten auch ein bisschen wie mit der Sonne.
Während wir sie langsam aber sicher untergehen sehen, wissen wir auch irgendwie, dass sie irgendwo anders wieder neu aufgehen wird - und dabei sicherlich an die Brillianz von heute anknüpft. (:
So viel Zeit, so schnell vergangen,
grade doch erst angefangen,
durchweg grandiose Tage,
durchweg optimale Lage,
mit Sonne, Freiheit, Spaß und Bier,
das Leben ist unglaublich hier,
von Sonnenauf- bis -untergang,
noch knappe 13 Tage lang. (:
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