Nachdem sich unsere Waden, Oberschenkel und Kälterezeptoren
nach unserem 8-tägigen Wandertrip wieder einigermaßen regeneriert hatten, waren
die Tage in Tasmanien schon gezählt, keine Zeit mehr für weitere
vielversprechende Landschaften und Strände.
Dafür wartete immerhin eine knappe Woche Melbourne auf uns, zur Einsamkeit
und Stille der vorherigen Woche gesehen, ein richtiger Kulturbruch. (:
Nach einer knappen Stunde Flug waren hohe Berge durch
Wolkenkratzer ersetzt, geringe Bevölkerung durch 4,1 Millionen Menschen und
glücklicherweise auch Handschuhe, Schal und Mütze durch etwas sommerlichere
Kleidung.
… Auch wenn das Wetter trotzdem nicht wirklich mit Sonne und
Strandwetter überzeugen konnte, zumal unser Hostel im Stadtviertel St.Kilda
liegt, mit Strand, Palmen und Nachtleben ausgestattet.
Trotz geschlossener Wolkendecke in der gesamten Woche war es
klasse, mal wieder am Meer zu sein, noch immer in der netten Vierergruppe, die
jetzt mittlerweile schon sechs bis sieben Monate zusammen rumgammelt. (:
Leider wird dies am Dienstag ein Ende nehmen, während ich
mit Yannik und Benny noch ein wenig die Great Ocean Road, den Ayers Rock und zum letzten
Mal Sydney genießen werde, haut Gerrit schon nach Asien ab – bis ich ihn in ein
paar Wochen im schönen Thailand wiedertreffe.
Deshalb wurde die letzte Woche in trauter Viersamkeit noch
hervorragend genutzt, genügend Anlässe zum Feiern zu finden war auch kein
Problem. (:
Unter anderem ist Yannik mit dem Sprung auf 19 Jahre zum
noch reiferen und noch erfahrenerem Mann geworden, wenn auch immer noch weit
von unserem halben Großvater Gerrit entfernt. (;
Neben ein paar Versuchen am
Pokemon-Kuscheltier-Greifarm-Automaten haben wir ihm ein Ticket zum AFL-Spiel
geschenkt. Wir hatten zwar keinerlei Ahnung, was eigentlich die AFL ist und wer
zur Hölle am 30.03 im Etihad Stadium spielt, wir dachten nur, dass man das mal
gesehen haben müsste.
Mit „American Football League“ als Übersetzung lagen wir
leider falsch, ein ovales Feld und 4 senkrechte Stangen als Tore haben uns dann
erklärt, dass man in Australien eine völlig andere Art des Footballs spielt.
Fast nur mit dem Fuß getreten und selten mit der Hand
geschlagen versuchen 36 Feldspieler ein eiförmiges Etwas durch die 3 Tore zu
bringen, dabei von geschätzten 22 Schiedsrichtern beobachtet.
Nachdem sich uns die verwirrenden Regeln im Laufe des
längsten Ballspiels der Welt grob erklärt hatten, haben wir knappe 130 Minuten
verrückten Ballsport genießen können, während wir unser Bestes gaben, die uns
völlig unbekannten Western Bulldogs anzufeuern.
Keine Ahnung, was wir uns dabei dachten auf das Team mit den
ziemlich schlechte Gewinnchancen zu wetten, die hohe Quote wahrscheinlich. (:
Somit sind wir wohl von den guten 25.000 Zuschauern mit am
meisten abgegangen, obwohl wir wohl von allen an wenigstens Ahnung hatten,
warum sich alle aufregen oder jubeln.
Und wie auch immer es möglich war, dass das Team aus
Melbourne den Brisbane Lions mit doppelter Punktzahl vom Platz gefegt hat, wir
haben mit mehr Glück as Verstand aus 5 Dollar 20,75 gemacht. (:
Ein somit sehr vom Glück gezeichneter, lustiger und
lehrreicher Tag, der sich selbst angesichts dieser recht blöden Sportart völlig
gelohnt hat.
Melbourne hat prinzipiell auch echt viel zu bieten,
verglichen mit Sydney eine so gemütliche Großstadt, voller Cafés, gemütlichen
Gassen, moderner und ziemlich stylisch gestalteten Häusern und einer ganzen
Menge „Grün“.
Mit einer der kostenlosen Stadtführungen haben wir sogar den
kulturellen Teil des Melbourne-Trips völlig erfüllt, zumal diese Touren auch echt
optimal auf Backpacker wie uns ausgelegt sind. Eben hilfreich dabei, alles zu
finden, was spaßig und günstig ist. (:
Und um der Intellektualität unserer Reise noch die Krone
aufzusetzen, haben wir versucht uns in der National Art Gallery ein bisschen an
wichtige Kunstanalyse-Details aus grausigem Kunstunterricht zu erinnern. Hat
auch fast geklappt, auch wenn man sich bei so manchem Objekt fragt, wer sowas
eigentlich als Kunst bezeichnet. (:
Somit eine richtig angenehm entspannte Stadt, mit viel
Kultur, viel Mensch und zwischen all dem ordentlich deutsche Braukunst im
Bottleshop um die Ecke, leider zu keineswegs aufbringbaren Preisen. Für so ein
Fässchen ist man mit guten 50 Dollar dabei. (:
Sehr viel mehr haben wir hier eigentlich noch gar nicht
gesehen, waren ja auch erst knappe 5 Tage. Bis Dienstag dümpeln wir hier noch
in Melbourne rum, um dann unseren Mietwagen abzuholen und mal wieder auf Campen
& Fahren umsteigen. (:
Ich hoffe, dass ihr alle phänomenale Ostern habt, hattet und
noch haben werdet, hier unten haben wir zwar nicht wirklich was davon
mitbekommen, der Aldi hat uns aber immerhin ein Stückchen an zu Hause erinnert.
Wir knuspern einen Gedenkhasen auf euch alle, esst fleißig
gekochte Eier und Osterlämmer für uns mit, ein Stückchen neidisch sind wir ja
schon. (:
Was haben wir für Ostern vor,
Hasen aus dem Aldi-Store,
durch die Nacht und durch die Stadt,
was Melbourne so zu bieten hat,
super Woche, wie ich seh,
Wir gehn' baden, ihr habt Schnee. (:
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