Die letzte Woche Sydney brach an, noch ein paar Tage in der Stadt, die uns in den letzten Wochen ziemlich vertraut geworden ist. Mittlerweile weiß man, in welchem Badezimmer eine noch halbwegs Wasser lassende Dusche steht, welcher Inder hinterm 7-Eleven-Schalter Schicht hat und wo es den billigsten Brokkoli oder das Bier mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis herbekommt. (:
Es war nochmal eine echt schöne Abschlusszeit in Sydney, mit so vielen fantastischen Leuten, die irgendwie auch am Hostel hängen und wieder und wieder kommen, oder einfach gleich bleiben.
Ob bei internationalen Quizrunden mit unzähligen Leuten von überall her, ...
..., bekloppten Spielen auf der Dachterasse, ...
..., dezent sinnfreien Wer-bemalt-wen-am-besten-Nachmittagen, ...
..., oder Grilleskapaden am klapprigen Hostel-BBQ, ...
..., einfach wieder eine top Zeit. (:
Morgen flieg ich dann auch schon, vom relaxten, organisierten Australien ins doch leicht chaotischere Thailand.
Heute gab's daher noch ein nettes Abschieds-BBQ zu dritt, mit ein paar Kilos Truthahn, Rind und Lamm auf dem Grill lässt sich der letzte Tag immerhin ganz gut aushalten. Ein letztes kühles Case Victoria Bitter Bier, ein letzter Gang auf das epische Parkhaus nebenan, wo wir bislang jeden Abend verbracht haben, wenn wir Sydney verlassen haben. So auch dieses Mal, nur von nun an wohl für eine lange, lange Zeit.
Ein wenig traurig hat mich das Ganze schon gestimmt, ab morgen steh ich erstmal wieder ganz alleine da, die Jungs bleiben hier noch bis Montag. Aber alles in allem ein wunderbarer letzter Tag in Sydney, mir werden diese Zeiten einfach so unglaublich fehlen. (:
Folgender "Plan" für die nächsten Wochen, ich gebe zu, es klingt noch ein wenig unorganisiert. (:
Während ich am Freitagabend bei voraussichtlich netten 38 Grad landen werde (in Sydney ist nämlich fast der "Winter" eingetroffen, ab und an ist Pulli angemessen), werde ich dort wohl bis Montag ein paar Tage verbringen und schnellstmöglich mein Indien-Visum beantragen.
Ursprünglich sollte ja meine Freundin ebenfalls nach Bangkok kommen, da sie aber momentan ein Freiwilligen-Jahr an einer Schule macht, war das bei ihr mit der indischen Bürokratie nicht ganz so leicht. Also komm ich eben zu ihr. (;
Somit hab ich jetzt ein paar Tage mit Undine gegen ein paar Tage sehnsüchtiges Wiedertreffen mit Gerrit getauscht, während mein Indien-Visum in Bearbeitung ist, reise ich ein wenig mit ihm über wunderbare Inseln herum, um dann hoffentlich gegen Ende April mein Visum zu bekommen und hurtig einen Flug nach Indien zu buchen.
Wie, wann, wo und warum das überhaupt alles klappt, gibt's dann wohl nächste Woche zu berichten.
Wenn auch ich gerade echt nicht wirklich Australien verlassen möchte, freu ich mich auf das was kommt.
Und irgendwie finde ich, dass es am Ende dieser viel zu schnell vergangenen, perfekten Zeit echt angemessen ist, ein wenig Lobeshymnen auf diejenigen zu singen, die es sich echt verdient haben. (:
Ein herzliches Dankeschön an unseren Gerrit, ein Meister des Entspannens, den Greis der Runde und den Mann, der unserer Meinung nach mit einem Schnauzbart immer noch am besten aussah. Der Kerl, der mit Abstand die besten Spaghetti Carbonara auf den Campingtisch gezaubert hat, am liebsten ein kleiner, fauler Koala wäre und mit Abstand von uns allen am Besten darin war, selbst in harten Zeiten die Hygiene beizubehalten.
Und nicht nur für uns ist er ein kleiner Held, man munkelt, dass er die erste Person gewesen sein könnte, die mit einem Rollkoffer eine 8-Tages-Wandertour durchgezogen hat. (:
Herzallerliebsten Dank auch an Yannik, der uns eigentlich am laufenden Band mit seinem Tatendrang und goonigen Späßen erfreut hat. Danke an den Gruppen-Mechaniker, den Jungen mit der höchsten Kleidungs-Zerstör-Quote und des Bosses besten Mann, der sich jeder noch so kleinen Aufgabe mit ordentlich Körpereinsatz und Motivation widmet und selbst mit Hangover eine Runde durch Sydneys Parkanlagen joggt. Und nicht nur im laufend in Bewegung sein ist er ein top Kandidat, er hat förmlich halb Australien mit seinen Gemüse-Schnippel-Künsten beeindruckt, 20 Dollar an den, der in perfekterer Weise eine Zwiebel zerlegt. (:
Auch Benny gilt mein Dank, der eine Rekordzeit darin hingelegt hat, sein professionelles "Schwäbisch-G'schwätz" durch top Hochdeutsch zu ersetzen. Es hat wohl noch nie jemand so professionell die Haare einer ganzen Gruppe geschnitten und bis auf einen Fehler immer optimal seinen Dienst als Nudel-Abgießer ausgeführt hat. Danke für stundenlange Frisbee-Wurftechnik-Analysen und die gemeinsame Vorliebe für das eigentlich ziemlich magere "TUN Bitter Beer". Ebenso für die eifrige Verbreitung des Wortes "überragend", dass eigentlich nur durch ihn in aller Munde war, top Typ, noch dazu mit dem schönsten Paar Flip Flops der Welt. (:
Und auch das neueste Mitglied der Runde sollte nicht vergessen werden, noch ganz neu dabei und doch schon auf halbe Ewigkeiten in unserem Herz verankert. Auch wenn er nicht nur am meisten von uns allen trinkt und danach eigentlich nie wirklich ansprechbar ist, wir können in seinen treuen Augen sehen, dass wir ihm mindestens genauso wichtig sind.
Erst seit Melbourne dabei und somit ganz frisch im Boot, Herzen auf für Waaalther. (:
Spaß beiseite, siebzehn dicke Drücker an die Jungs für die abnormal geniale Zeit, die sie ja eigentlich von Beginn an mit mir durchgezogen haben, es war schon irgendwie ertragbar für 7-8 Monate. (:
"Wir sind die goooilsten Backpackooors."
Diese überragende Zeit wurde zudem durch den ein oder anderen Mitreisenden noch überragender gestaltet.
Herzallergoonst sollen dabei vor allem unsere 4 Hamburger erwähnt sein, diese eine freundliche Dame aus Frankfurt und zahlreiche anderen Verrückten, ob aus Hostel oder Nachtclub, aus Schlumpfbus oder Segelboot, nationale und internationale Freude im Überfluss. (:
Ein ganz schön großes Stückchen der Dankeschön-Torte geht wohl auch an die Leute, die noch ein paar Tausend Kilometer weit weg ihre Zeit verbringen, an die ganze Familie, wunderbare Freunde, noch wunderbarere Freundin, mein Bruderherz und meine Eltern für eine ganze Menge mentale, optimistische, finanzielle und herzerweichende Unterstützung. (:
(Ganz besonders an meine Mama, die mir wohl am meisten ans Herz gelegt hat, die blöden Wanderschuhe mitzunehmen, ja du hattest Recht.) (;
Und zu guter letzt, danke an all diejenigen, die immer mal meine Berichte gelesen haben, womit es diese Seite zum heutigen Tage auf 17.643 Klicks gebracht hat. Herzlichen Dank dafür. (:
Vor allem an meinen treuen Leser aus dem Sudan, wer auch immer sich seit Monaten dort befinden möge, liebste Grüße.
- Ich hab mich im Übrigen so ziemlich von Anfang an verzählt, somit geht mein Australienaufenthalt morgen nicht nach 232, sondern nach 236 Tagen vorbei, krieg ich vielleicht noch 4 Tage?! (;
Ich schätz wohl eher nicht, aber wenn ich an die vergangenen Monate zurückdenke, gab es abgesehen von ein bisschen viel Unkraut und dreckigen Tellern am Tag nichts, was auch nur irgendwie nicht phänomenal war.
Ich hab gelernt, wie all der bürokratische Kram hinzukriegen ist, dass man beim Einkaufen immer auf den Kilopreis schaut, dass Light Biere ziemlich erbärmlich schmecken, wie man eine ganze Menge kocht, reinigt (oder man Dreck und Müffelgeruch einfach ignoriert), wie man Wäsche wäscht (oder sie in den miserablen Hostelwaschmaschinen zumindest mal anfeuchtet), wie man ordentliches Englisch spricht, hab mein erstes eigenes Auto besessen und zu Genüge erfahren, dass Australien einfach das schönste Land ist. (:
Drum hier nochmal ein paar schönsten Bilder und Landschaften unserer Zeit hier unten, bevor es morgen in die Welt der Buddhas, Tempel und Singha-Biere geht. (:
Danke Australien, danke Jungs, für die mit Abstand beste Zeit meines bisherigen Lebens. (:
Ich meld mich aus Asien, bis dahin!
Reisen durch ein ganzes Land,
ob Straße, Bergpfad oder Sand,
größtenteils ohne Plan,
irgendwo kam'n wir schon an,
an tausend wunderbaren Orten,
reichlich Glücksgefühle horten,
in diesem Land, so groß, so weit,
danke für die geilste Zeit.
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