Da saß man förmlich gerade noch im Flugzeug und hatte keine Ahnung, was einen erwartet und schwuuupps - belädt man hier sein Auto, und hat genau das gleiche Gefühl.
Die gesamte Woche war eigentlich wieder von einer Menge Arbeit und den kläglichen und wegen Faulheit abgeblasenen Versuchen, mal langsam was vorzubereiten, geprägt.
Die Zeitumstellung, also das "Daylight Saving", machte ihrem Namen alle Ehre. Man hatte somit deutlich mehr vom Tag, was mir allerdings das Aufstehen und Unkraut jähten "mitten in der Nacht" nicht wirklich einfacher machte.
Jetzt ist all die Arbeit allerdings erstmal vorbei, kein Unkraut, kein frühes Aufstehen und keine dreckigen Teller mehr (außer den eigenen im Auto, bei denen das Abwaschen aber nicht so vorrangig ist). (:
Ich hoff, ihr könnt mich virtuell strahlen hören!
Dennoch war es echt eine tolle Zeit, voller Erfahrung, extrem vielen netten Menschen und natürlich auch ein wenig Kleingeld für die Reise. (:
Da die Zeit nun aber auch immer knapper und jeder von uns noch verplanter geworden ist, mussten wir uns echt ranhalten, dass wir noch alles zusammenbekommen, was uns zumindest im Vorhinein eingefallen ist.
Wir sehen uns jetzt schon irgendwie noch 2 Nächte auf dem hostelnahen und denkbar gemütlichen Parkplatz mit Wasserblick verbringen, weil wir die wichtigsten Dinge vergessen haben.
Nagut, vielleicht nicht ganz die wichtigsten, Panzertape, Lampenöl, Surfboard und Bier stehen schließlich schon bereit. (:
So hat es uns die letzten Tage durch die Läden geschliffen, damit wir all die anderen mehr oder weniger nützlichen Dinge noch zusammengekauft kriegen.
Schließlich haben wir längst nicht alles auf dem Sperrmüll finden können. (:
Also wurde erst das Konto und anschließend der K-Mart geplündert.
Jetzt sollte von Starterkabel zur Campingdusche, Töpfen, Volleyball und den auf den letzten Festivals und Urlauben so lieb gewonnenen Campingstühlen alles vorhanden sein. (:
Unser Elektroniker Gerrit hat sich auch endlich mal als nützlich erwiesen und das Auto mithilfe einer neuen Batterie wieder startfähig gemacht.
Eine Sache ist uns nur beim Einkaufen irgendwie in den Sinn gekommen.
Unsere nette, alte Gaskochplatte vom Straßenrand ersetzt irgendwie nicht wirklich die (wenn auch eher weniger) komfortable Hostelküche und ohne richtige Kühlung sieht der Ernährungsplan auch leicht eingeschränkt aus.
Das spiegelt sich wohl irgendwie im Einkaufskorb wieder, ich hoffe, dass wir wenigstens jeden Dienstag eine Dominos-Filiale am Strand finden, um uns den Pizza Tuesday nicht entgehen zu lassen.
Solang bereiten uns wohl Nudeln, Reis und sämtliches in Dosen erhältliches Essen Freude. (:
Erblasst vor Neid!
So wurde nahezu das gesamte Coles-Eigenmarke-Sortiment eingepackt, um gesund und wohlgenährt über die ersten Tage zu kommen.
Anschließend sind wir also glatt nochmal am Hafen vorbeigeschneit, um uns das "beste Rumpsteak Sydneys" einzuverleiben. Und um nochmal was Ordentliches zu bekommen. Da uns allerdings leider nicht die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, noch ein paar der anderen "besten Steaks Sydneys" zu kosten, glauben wir das einfach mal. (:
Geschmeckt hat's immerhin.
In einigen Punkten zeigen sich die Australier allerdings auch echt sonderbar. (:
1.Hier hat nahezu jeder ein Iphone, das hat einen absoluten Kultstatus. Knapp 60 Prozent der gesamten Bevölkerung besitzt so ein Ding, manche sogar mehrere.
2. In Australien herrscht Helmpflicht für sämtliche Zweiräder, vielleicht auch ein Grund, warum hier so wenig Menschen Fahrrad fahren.
3. Jeder entschuldigt sich hier für alles, man tritt wem im Bus auf die Füße und derjenige entschuldigt sich dafür, dass er dir im Weg stand. Sehr freundliche Menschen. (;
4. Im Supermarkt ist laufend fast alles im Angebot, alles ist sozusagen immer günstiger. Der Mist verleitet einen aber auch echt dazu, Sachen zu kaufen, die man nicht mal ansatzweise wollte oder brauchen kann.
5. Wenn man im Auto sitzt und somit notgedrungen den ganzen Tag Radio hört, fällt einem auf, dass die Sender nie mehr als ungefähr 12 Songs in ihrer Playlist haben. Wer schon denkt, dass die deutschen Sender ihre Lieder oft wiederholen, hier läuft fast jedes Lied einmal die Stunde.
6. Überall gibt es hier Wasser umsonst. In jedem Park gibt es freie Wasserspender, in jedem Restaurant, Bar und Club kann man sich an der Theke kostenlos Wasser nehmen, sehr, sehr praktisch.
7. In Australien sieht sogar teilweise das Unkraut so schön und tropisch aus, dass man sich kaum traut, es wegzumachen.
8. Nachnamen zählen hier überhaupt nicht, vielleicht auch, weil es im Englischen ja nur das "you" gibt, mein Boss jedenfalls hat sich nur als Jeremy vorgestellt, mein Bankberater ist der Brad und ich wurde hier auch noch nie nach meinem Nachnamen gefragt.
9. Die McDonalds-Preise sind völlig verrückt. Der normale Cheeseburger kostet hier 2,60 Dollar, während der doppelte Cheeseburger nur 2 Dollar kostet. Der Rest ist sowieso übertrieben teuer, für ein Softeis zahlt man allerdings nur 0,30 Dollar. Versteh einer die Welt...
10. In Läden gibt es oftmals Preise wie 1,99 oder 2,62 Dollar, allerdings gibt es keine 1- und 2-Cent-Münzen. Also wird ohnehin immer auf-/abgerundet, was das ganze Preissystem wieder vollkommen unlogisch macht.
Ansonsten ist das Leben hier ziemlich mit dem heimischen vergleichbar, nur ist eben alles ein wenig entspannter und verplanter. Was teilweise im Vergleich mit dem durchgeplanten Deutschland auch gar nicht so unsympathisch ist.
Gerade gab es das Abschieds-BBQ im Park, nochmal von Park, Wasser und deliziösem Essen verabschieden. (:
Bevor wir noch viel mehr Parks, Wasser und nagut, nennen wir es Essen, erleben werden.
Wohin es dann morgen geht, wann wir wo ankommen und was wir sonst so vorhaben, keine Ahnung.
Und das ist auch gut so, nachdem wir alle echt viel gearbeitet haben, beginnt jetzt einfach nur der angenehmere Teil des "Work&Traveln's".
Wie oft ich in der nächsten Zeit zum schreiben kommen werde, weiß ich überhaupt nicht.
Ich werd aber versuchen, euch bei Gelegenheit zu berichten, wo wir uns gerade so rumtreiben und euch mit Sommerbildern überschütten, damit ihr Bodenfrost, Kälte und Schnee noch mehr genießen könnt. (:
Also dann erstmal Adieu, die Freiheit ruft uns.
Und wir kommen!
Sofort. Nagut, morgen. (:
Einfach alle Sachen greifen,
in die alte Karre schleifen,
wohin, wo lang, rechts oder Mitte,
eine Portion Freiheit, bitte. (;
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