Samstag, 22. Dezember 2012

Urlaub vom Urlaub

Überbleibsel Tag 43: Mackay – Calen

Mackay sollte uns also eigentlich fast ganztäglich im Shoppingcenter aufhalten, das viel zu lahme McDonalds Wi-Fi wurde geplündert, um eine möglichst günstige Tour zu den Whitsunday Islands zu finden. Da aber irgendwann Internet zu langsam, Hunger zu groß und Sonntagsöffungszeiten zu kurz waren, steuerten wir direkt den nächsten freien Campingplatz an, mitten in einem Wald in den unglaublichen Tiefen dieses viel zu großen Landes. (:


So durchschnittliche 34 Grad und ziemlich hohe Luftfeuchtigkeit machen Einen in letzter Zeit auch immer recht schnell fertig, was uns dann auch recht bald schlafen gehen ließ – in den letzten Tagen allerdings mit minimalem Kleidungs- und Schlafsackeinsatz, selbst nachts ist es noch unglaublich warm.

Tag 44: Calen – Airlie Beach

Auch am nächsten Morgen war leider noch kein urplötzlicher Kälteeinbruch eingetreten, zumindest aber konnte der kleine Fluss im Wald ein für gefühlte 6 Minuten angenehmes Gefühl erschaffen. Und unsere Unterhosen wieder für ein paar Tage frisch halten. (;


In Mackay haben wir letztendlich nach einigen Stunden Im-Internet-Suchen endlich herausgefunden, dass man eigentlich zum Ablegeort der Boote muss, um einen günstigen Preis zu kriegen und alles zu buchen. Deshalb ging’s als Nächstes gleich nach Airlie Beach, wobei uns mal wieder bewusst wurde, dass selbst voll geöffnete Fenster einfach keine Klimaanlage ersetzen können.
Dort allerdings erst mal angekommen, war das Wasser sofort türkiser, der Himmel blauer und die Whitsundays im Hintergrund noch einladender.


Nicht nur vor Krokodilen soll man sich hier minimal hüten, auch die ein oder andere Würfelqualle soll sich hier im Norden das Ziel gesetzt haben, dich völlig zu zerstören. So ist Baden im Meer eigentlich mittlerweile nur noch in Quallennetzen sicher, das Meer ist hier aber mit guten 28 Grad ohnehin nicht mehr so ganz erfrischend.
Trotz allem wird es immer schöner, mit der linearen Steigung der Palmenanzahl und der Temperatur steigt auch die Begeisterung über all die Orte gen Maximum. (:


So langsam mussten wir uns aber schon mal um unsere Tour zu den Inseln kümmern, um die Weihnachtszeit ist sowas hier komischerweise absolut beliebt. (:
So sind wir von Reisebüro zu Reisebüro getingelt, um das Bestmögliche rauszuholen. Und während wir im ersten noch die eine Tour für 370 $ angeboten bekamen, gab’s genau dieselbe ein paar Häuser weiter für knappe 100 $ weniger. Von da an konnten wir uns also über eine ziemlich günstige Tour durch’s Great Barrier Reef freuen, 3 Tage lang schnorcheln, tauchen, entspannen, baden und auf einem Segelboot rumhängen – wenn auch erst ein paar Tage später, die anderen Touren waren alle schon ausgebucht.

Tag 45: Airlie Beach – Bowen

So warteten 3 Tage auf uns, absolut sinnvoll genutzt zu werden. Wir finden eigentlich, dass uns das mit einer Menge Baden und „Stranden“ auch echt gut gelungen ist. (:


Bowen ist prinzipiell eh richtig schön, endlich kommen hier auch ordentlich Palmen vor, um das Sommersonne-Feeling zu vervollständigen. (:
Sehr viel mehr kann man auch eigentlich gar nicht berichten, was nicht darauf deuten soll, dass wir verdammte Langeweile haben, sondern einfach nur zu echten Entspannern geworden sind – so vollkommen professionell. Für Kochen und Frisbee spielen war allerdings trotzdem noch genug Energie übrig, in mehr als schöner Umgebung.


Immer noch innerlich jubelnd auf die Segeltour wartend, schmecken Fischstäbchenburger gleich doppelt deliziös, 80 Stück waren für fünf durch die Tagesaktivitäten recht satt gehaltenen Mägen dann aber doch ein wenig zu viel. (:


Tag 46: Bowen – Airlie Beach

Auch an Tag 46 unseres mittlerweile schon sowas von langen Roadtrips passierte schlussendlich nicht so viel, die schon morgendlichen 36 Grad haben ohnehin mal wieder ein recht dürftiges Beschäftigungssortiment geboten. Somit wurde die Schwimmlagune Airlie Beachs ausgetestet, auch wenn das Wasser nicht wirklich Erfrischungsfaktor hatte war warmes Wasser irgendwie mal eine gute Abwechslung zur warmen Luft.


Ein paar Stunden Rumgedümpel im Wasser und ein bisschen Ruhe später war dann aber auch vorerst genug mit der Entspannung, am nächsten Tag sollte endlich die Bootstour durchs Weltnaturwunder und einen der schönsten Orte Australiens anstehen.


Tag 47: Airlie Beach – Whitsunday Islands

Dementsprechend gut sollte auch das frühe Aufstehen verkraftet werden, bei milden 30 Grad lässt es sich doch gleich viel besser aushalten. So wurde sämtliches Equipment, eigentlich fast nur aus Unterhose, Zahnbürste und Kamera bestehend, in stylisch wertvolle Müllsäcke geworfen, Rucksäcke waren nicht erlaubt, um dann gemütlich gen Meer zu schlendern.


Schon bei der Ankunft auf der „Samurai“ ließen Inseln am Horizont, türkises Wasser und Fische um einen herum und Getränkekühlbox an Deck auf exzellente 3 Tage hoffen.

Und wir sollten auch definitiv nicht enttäuscht werden. Während wir eigentlich in letzter Zeit von traumhaften Stränden förmlich überflutet wurden, konnten wir nicht so wirklich glauben, dass wir noch so überrascht werden sollten. Unser Reiseführer sollte also in keinster Weise gelogen haben, als es uns den Whiteheaven Beach als „schönsten Strand Australiens“ angepriesen hat.




Während man also aus dem Ausgucken, Fotos machen und mal wieder dem Schwitzen gar nicht mehr rauskam, konnte es eigentlich keiner von uns 19 Amateurmatrosen erwarten, endlich in dieser Bucht der türkisenen Freude baden zu gehen. (:
Leider ging’s doch nicht ganz so schnell, erst mal mussten all die wohlgeformten Körper in nette und noch zusätzlich wärmende Quallenanzüge gesteckt werden, hier im Norden will dich neben der Sonne auch die ein oder andere Würfelqualle verbrennen.


Baden war trotzdem überragend, die Aussicht war einfach schon absolut das Geld für die Tour wert. (:
Was die Freude auf all das, was noch kommen sollte praktisch in schwindelerregende Höhen trieb. Da so viel Aktivität bei diesem Wetter allerdings mehr als zermürbend ist, schaukelten uns die Wellen erst mal ruhig und sanft in ein wohl verdientes Mittagsschläfchen an Bord.


Ein derart geniales Gefühl, einfach durch die schönsten Inseln zu segeln, die man je gesehen hat, einen Haufen netter Menschen kennenzulernen, in der niemals untergehen wollenden Sonne zu liegen und einfach die Wellen rauschen und das Klacken eines kühlen Bierchens beim Öffnen zu hören.


 Schon vollkommen gespannt auf den geplanten Tauchgang für den nächsten Tag wartend, waren wir uns sicher, dass diese Tour wohl das absolute Highlight unseres Roadtrips werden wird. Zur Unterstützung dieser Tatsache half auch ein wenig das Essen bei, wir hatten echt nicht viel erwartet, aber die mehr als verrückte 3-köpfige Crew hat uns eigentlich ganztägig kulinarisch verwöhnt. Obwohl ich mir Grillen in der Umgebung auch mehr als grandios vorstelle. Wir konnten auf jeden Fall volle 3 Tage mal komplett entspannen, uns um nichts kümmern und somit noch mehr entspannen - perfekt.


Wir kamen auch zu unserem ersten richtigen Bett seit Sydney, möglichst platzsparend haben sich immer zwei Leute ein Bett geteilt, mitten im Paradies vor Anker liegend. Und während sich die Sonne immer mehr sank, stieg die Laune auf dem Schiff rapide.


Tag 48: Whitsunday Islands

Tag Zwei des Trips ins Glück sollte uns an einen Strand an einer der anderen unzähligen Inseln führen, die alle versuchen, sich in Schönheit und Optik zu schlagen. Und wir uns letztendlich auf ein faires Unentschieden  festlegten, jede war irgendwie besonders und schön. (:


Im Tourpreis war unbegrenzt Schnorcheln enthalten, wir sind eigentlich den ganzen Vormittag durch's Riff geschnorchelt und haben definitiv das Erlebnis unseres bisherigen, mickrigen Lebens gehabt. Was man da unten sieht ist einfach sowas von anders, schön und irgendwie unglaublich. Das ganze Riff ist voll von mehr als bunt leuchtenden Fischen, riesigen Fischschwärmen, Meeresschildkröten, gemütlich wankenden Korallen und man selbst ist mittendrin. So unmenschlich schöne Tiere haben wir bislang noch nicht mal im Zoo gesehen und alle sind mit dir mitgeschwommen, an dir vorbeigesaust  oder im Falle der "Chillkröten" - an dir vorbeigeschlichen.


Wir haben sowas Besonderes einfach noch nie gesehen, Unmengen an bunt schimmernden Korallen und Tieren, richtige Schluchten zwischen den ganzen Riffteilen und einfach nur klares Wasser, dass dich all das noch übertrieben gut sehen ließ. (:
Auch wenn man dafür manchmal nicht einmal abtauchen musste...


Noch nicht mal für die ganz Großen. (:



Das Das ohnehin schon viel zu schöne Schnorcheln sollte dann aber auch recht bald unterbrochen werden, eine halbe Stunde Tauchen mit Gasflasche war ebenfalls enthalten. Nachdem also jeder mit Flasche ausgestattet, fest geschnürt und genauestens belehrt wurde, ging’s in kleinen Grüppchen auf bis zu 10 Meter Tiefe durch das Riff.



Auch wenn es dort unten leider ein bisschen dunkel ist, war es einfach genial durch all die Korallen zu tauchen und dabei wie völlig selbstverständlich atmen zu können. Der ein oder andere hat auch ein paar Riffhaie sehen können, wir gehörten leider nicht dazu.
Danach war wieder ordentlich Schnorcheln angesagt, ein bisschen Fische gucken, rumpaddeln und für all die Paddelfaulen – ein wenig von der Schildkröte ziehen lassen. (:
Vorausgesetzt der glitschige Panzer wollte nicht ohne dich davon schwimmen.



Von all dem Stress und der Hektik momentan, mussten wir uns natürlich auch ab und an mal wieder ein Päuschen gönnen, wobei uns eigentlich der einzige Kritikpunkt an dieser Inselgruppe der grenzenlosen Heiterkeit auffiel – es gibt keinen Sandstrand. Alles liegt voll mit abgestorbenen Korallenteilen, was die Liegefläche für Kopf und Rücken nicht unbedingt angenehmer macht. Immerhin kann sich optimal beschäftigen mit den Dingern – Sandburgenersatz gefunden.




Und wenn man dann mal wieder das Gefühl hatte, dass Einen die Sonne völlig auseinandernehmen will, bot das Schiff auch diverse Abkühlungsoptionen.




Somit wurde der Tag eigentlich für alle optimal genutzt, was auch die Meisten schon recht früh auf ihre Schaumstoffmatten brachte. (:
Die Tatsache allerdings, dass am Vorabend so Mancher den ein oder anderen frisch gezapften Goon in Kombination mit dem Wellengang nicht ganz so gut vertragen hat, brachte die meisten an Deck, womit das Rauschen der Wellen noch intensiver und die Temperaturen noch angenehmer waren. Und der Geruch von Erbrochenem ein wenig schwächer.



Tag 49: Whitsunday Islands - Airlie Beach

Am leider schon letzten Tag unseres hochverdienten Urlaubs passierte dann auch gar nicht mehr so viel, für ein paar Stunden schnorcheln war aber noch Zeit. Somit konnten wir uns nochmal von all den Schildkröten verabschieden, wenigstens kurz der Sonne entfliehen und einen weiteren Traumstrand genießen.


Dann hieß es auch schon zurücksegeln, mal wieder festen Boden unter den Füßen haben und wieder in den harten Rumreise- und Rumhängealltag reinkommen. Die Tour durch die Whitsundays war aber am Ende das wohl beste Erlebnis unseres bisherigen Roadtrips, wer auch immer mal hier unten sein sollte, geht definitiv ein paar Fische gucken.
Danke Whitsundays. (:


Der Rest des viel zu angebrochenen Tages wurde eigentlich in der Lagune in Airlie Beach verbracht, bis es abends zur Aftershowparty mit den meisten der Leute vom Boot ging. Hierbei stellte sich nur wieder die Frage des Schlafplatzes, auch dafür bot die Lagune ordentlich Möglichkeiten, auch wenn man uns nicht wirklich von Obdachlosen unterscheiden konnte, nagut, mit einem Auto und zwei Zelten haben wir auch nicht so viel im Angebot. (;


Tag 50: Airlie Beach

So konnten wir die morgendliche Müdigkeit wenigstens mit stundenlangem Baden verbringen, auch wenn es schon seit gestern Nacht durchweg regnet. Wir hatten einfach mal mittlerweile über 3 Wochen gar keinen Regen mehr, laufend Hitze und heute hab ich mir sogar mal wieder ein Oberteil angezogen, völlig unglaublich.
Bei Regen macht Planschen aber gleich doppelt Spaß, was uns schon den ganzen Tag hier hält.


Das Wetter soll nur leider die kompletten nächsten Tage so bleiben, Regen, Gewitter und nur knappe 30 Grad. Passt natürlich perfekt über Weihnachten, aber wir wollen einfach mal nicht meckern, wir hatten immerhin auf den Inseln überragendes Glück. Wir feiern trotzdem fröhlich-sommerlich, denken an euch alle und wünschen jetzt schon mal ein grandioses Weihnachtsfest mit ganz viel Gans, Glühwein und Räuchermännchen, herzallerliebste Grüße!


Tauchen, Schnorcheln, Baden gehen,
sommerlich an Deck rumstehn',
stundenlang die schönsten Dinge,
weshalb ich so begeistert klinge,
feiert gut, ein frohes Fest,
haut gut rein, schickt uns den Rest.














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