Samstag, 22. Dezember 2012

Urlaub vom Urlaub

Überbleibsel Tag 43: Mackay – Calen

Mackay sollte uns also eigentlich fast ganztäglich im Shoppingcenter aufhalten, das viel zu lahme McDonalds Wi-Fi wurde geplündert, um eine möglichst günstige Tour zu den Whitsunday Islands zu finden. Da aber irgendwann Internet zu langsam, Hunger zu groß und Sonntagsöffungszeiten zu kurz waren, steuerten wir direkt den nächsten freien Campingplatz an, mitten in einem Wald in den unglaublichen Tiefen dieses viel zu großen Landes. (:


So durchschnittliche 34 Grad und ziemlich hohe Luftfeuchtigkeit machen Einen in letzter Zeit auch immer recht schnell fertig, was uns dann auch recht bald schlafen gehen ließ – in den letzten Tagen allerdings mit minimalem Kleidungs- und Schlafsackeinsatz, selbst nachts ist es noch unglaublich warm.

Tag 44: Calen – Airlie Beach

Auch am nächsten Morgen war leider noch kein urplötzlicher Kälteeinbruch eingetreten, zumindest aber konnte der kleine Fluss im Wald ein für gefühlte 6 Minuten angenehmes Gefühl erschaffen. Und unsere Unterhosen wieder für ein paar Tage frisch halten. (;


In Mackay haben wir letztendlich nach einigen Stunden Im-Internet-Suchen endlich herausgefunden, dass man eigentlich zum Ablegeort der Boote muss, um einen günstigen Preis zu kriegen und alles zu buchen. Deshalb ging’s als Nächstes gleich nach Airlie Beach, wobei uns mal wieder bewusst wurde, dass selbst voll geöffnete Fenster einfach keine Klimaanlage ersetzen können.
Dort allerdings erst mal angekommen, war das Wasser sofort türkiser, der Himmel blauer und die Whitsundays im Hintergrund noch einladender.


Nicht nur vor Krokodilen soll man sich hier minimal hüten, auch die ein oder andere Würfelqualle soll sich hier im Norden das Ziel gesetzt haben, dich völlig zu zerstören. So ist Baden im Meer eigentlich mittlerweile nur noch in Quallennetzen sicher, das Meer ist hier aber mit guten 28 Grad ohnehin nicht mehr so ganz erfrischend.
Trotz allem wird es immer schöner, mit der linearen Steigung der Palmenanzahl und der Temperatur steigt auch die Begeisterung über all die Orte gen Maximum. (:


So langsam mussten wir uns aber schon mal um unsere Tour zu den Inseln kümmern, um die Weihnachtszeit ist sowas hier komischerweise absolut beliebt. (:
So sind wir von Reisebüro zu Reisebüro getingelt, um das Bestmögliche rauszuholen. Und während wir im ersten noch die eine Tour für 370 $ angeboten bekamen, gab’s genau dieselbe ein paar Häuser weiter für knappe 100 $ weniger. Von da an konnten wir uns also über eine ziemlich günstige Tour durch’s Great Barrier Reef freuen, 3 Tage lang schnorcheln, tauchen, entspannen, baden und auf einem Segelboot rumhängen – wenn auch erst ein paar Tage später, die anderen Touren waren alle schon ausgebucht.

Tag 45: Airlie Beach – Bowen

So warteten 3 Tage auf uns, absolut sinnvoll genutzt zu werden. Wir finden eigentlich, dass uns das mit einer Menge Baden und „Stranden“ auch echt gut gelungen ist. (:


Bowen ist prinzipiell eh richtig schön, endlich kommen hier auch ordentlich Palmen vor, um das Sommersonne-Feeling zu vervollständigen. (:
Sehr viel mehr kann man auch eigentlich gar nicht berichten, was nicht darauf deuten soll, dass wir verdammte Langeweile haben, sondern einfach nur zu echten Entspannern geworden sind – so vollkommen professionell. Für Kochen und Frisbee spielen war allerdings trotzdem noch genug Energie übrig, in mehr als schöner Umgebung.


Immer noch innerlich jubelnd auf die Segeltour wartend, schmecken Fischstäbchenburger gleich doppelt deliziös, 80 Stück waren für fünf durch die Tagesaktivitäten recht satt gehaltenen Mägen dann aber doch ein wenig zu viel. (:


Tag 46: Bowen – Airlie Beach

Auch an Tag 46 unseres mittlerweile schon sowas von langen Roadtrips passierte schlussendlich nicht so viel, die schon morgendlichen 36 Grad haben ohnehin mal wieder ein recht dürftiges Beschäftigungssortiment geboten. Somit wurde die Schwimmlagune Airlie Beachs ausgetestet, auch wenn das Wasser nicht wirklich Erfrischungsfaktor hatte war warmes Wasser irgendwie mal eine gute Abwechslung zur warmen Luft.


Ein paar Stunden Rumgedümpel im Wasser und ein bisschen Ruhe später war dann aber auch vorerst genug mit der Entspannung, am nächsten Tag sollte endlich die Bootstour durchs Weltnaturwunder und einen der schönsten Orte Australiens anstehen.


Tag 47: Airlie Beach – Whitsunday Islands

Dementsprechend gut sollte auch das frühe Aufstehen verkraftet werden, bei milden 30 Grad lässt es sich doch gleich viel besser aushalten. So wurde sämtliches Equipment, eigentlich fast nur aus Unterhose, Zahnbürste und Kamera bestehend, in stylisch wertvolle Müllsäcke geworfen, Rucksäcke waren nicht erlaubt, um dann gemütlich gen Meer zu schlendern.


Schon bei der Ankunft auf der „Samurai“ ließen Inseln am Horizont, türkises Wasser und Fische um einen herum und Getränkekühlbox an Deck auf exzellente 3 Tage hoffen.

Und wir sollten auch definitiv nicht enttäuscht werden. Während wir eigentlich in letzter Zeit von traumhaften Stränden förmlich überflutet wurden, konnten wir nicht so wirklich glauben, dass wir noch so überrascht werden sollten. Unser Reiseführer sollte also in keinster Weise gelogen haben, als es uns den Whiteheaven Beach als „schönsten Strand Australiens“ angepriesen hat.




Während man also aus dem Ausgucken, Fotos machen und mal wieder dem Schwitzen gar nicht mehr rauskam, konnte es eigentlich keiner von uns 19 Amateurmatrosen erwarten, endlich in dieser Bucht der türkisenen Freude baden zu gehen. (:
Leider ging’s doch nicht ganz so schnell, erst mal mussten all die wohlgeformten Körper in nette und noch zusätzlich wärmende Quallenanzüge gesteckt werden, hier im Norden will dich neben der Sonne auch die ein oder andere Würfelqualle verbrennen.


Baden war trotzdem überragend, die Aussicht war einfach schon absolut das Geld für die Tour wert. (:
Was die Freude auf all das, was noch kommen sollte praktisch in schwindelerregende Höhen trieb. Da so viel Aktivität bei diesem Wetter allerdings mehr als zermürbend ist, schaukelten uns die Wellen erst mal ruhig und sanft in ein wohl verdientes Mittagsschläfchen an Bord.


Ein derart geniales Gefühl, einfach durch die schönsten Inseln zu segeln, die man je gesehen hat, einen Haufen netter Menschen kennenzulernen, in der niemals untergehen wollenden Sonne zu liegen und einfach die Wellen rauschen und das Klacken eines kühlen Bierchens beim Öffnen zu hören.


 Schon vollkommen gespannt auf den geplanten Tauchgang für den nächsten Tag wartend, waren wir uns sicher, dass diese Tour wohl das absolute Highlight unseres Roadtrips werden wird. Zur Unterstützung dieser Tatsache half auch ein wenig das Essen bei, wir hatten echt nicht viel erwartet, aber die mehr als verrückte 3-köpfige Crew hat uns eigentlich ganztägig kulinarisch verwöhnt. Obwohl ich mir Grillen in der Umgebung auch mehr als grandios vorstelle. Wir konnten auf jeden Fall volle 3 Tage mal komplett entspannen, uns um nichts kümmern und somit noch mehr entspannen - perfekt.


Wir kamen auch zu unserem ersten richtigen Bett seit Sydney, möglichst platzsparend haben sich immer zwei Leute ein Bett geteilt, mitten im Paradies vor Anker liegend. Und während sich die Sonne immer mehr sank, stieg die Laune auf dem Schiff rapide.


Tag 48: Whitsunday Islands

Tag Zwei des Trips ins Glück sollte uns an einen Strand an einer der anderen unzähligen Inseln führen, die alle versuchen, sich in Schönheit und Optik zu schlagen. Und wir uns letztendlich auf ein faires Unentschieden  festlegten, jede war irgendwie besonders und schön. (:


Im Tourpreis war unbegrenzt Schnorcheln enthalten, wir sind eigentlich den ganzen Vormittag durch's Riff geschnorchelt und haben definitiv das Erlebnis unseres bisherigen, mickrigen Lebens gehabt. Was man da unten sieht ist einfach sowas von anders, schön und irgendwie unglaublich. Das ganze Riff ist voll von mehr als bunt leuchtenden Fischen, riesigen Fischschwärmen, Meeresschildkröten, gemütlich wankenden Korallen und man selbst ist mittendrin. So unmenschlich schöne Tiere haben wir bislang noch nicht mal im Zoo gesehen und alle sind mit dir mitgeschwommen, an dir vorbeigesaust  oder im Falle der "Chillkröten" - an dir vorbeigeschlichen.


Wir haben sowas Besonderes einfach noch nie gesehen, Unmengen an bunt schimmernden Korallen und Tieren, richtige Schluchten zwischen den ganzen Riffteilen und einfach nur klares Wasser, dass dich all das noch übertrieben gut sehen ließ. (:
Auch wenn man dafür manchmal nicht einmal abtauchen musste...


Noch nicht mal für die ganz Großen. (:



Das Das ohnehin schon viel zu schöne Schnorcheln sollte dann aber auch recht bald unterbrochen werden, eine halbe Stunde Tauchen mit Gasflasche war ebenfalls enthalten. Nachdem also jeder mit Flasche ausgestattet, fest geschnürt und genauestens belehrt wurde, ging’s in kleinen Grüppchen auf bis zu 10 Meter Tiefe durch das Riff.



Auch wenn es dort unten leider ein bisschen dunkel ist, war es einfach genial durch all die Korallen zu tauchen und dabei wie völlig selbstverständlich atmen zu können. Der ein oder andere hat auch ein paar Riffhaie sehen können, wir gehörten leider nicht dazu.
Danach war wieder ordentlich Schnorcheln angesagt, ein bisschen Fische gucken, rumpaddeln und für all die Paddelfaulen – ein wenig von der Schildkröte ziehen lassen. (:
Vorausgesetzt der glitschige Panzer wollte nicht ohne dich davon schwimmen.



Von all dem Stress und der Hektik momentan, mussten wir uns natürlich auch ab und an mal wieder ein Päuschen gönnen, wobei uns eigentlich der einzige Kritikpunkt an dieser Inselgruppe der grenzenlosen Heiterkeit auffiel – es gibt keinen Sandstrand. Alles liegt voll mit abgestorbenen Korallenteilen, was die Liegefläche für Kopf und Rücken nicht unbedingt angenehmer macht. Immerhin kann sich optimal beschäftigen mit den Dingern – Sandburgenersatz gefunden.




Und wenn man dann mal wieder das Gefühl hatte, dass Einen die Sonne völlig auseinandernehmen will, bot das Schiff auch diverse Abkühlungsoptionen.




Somit wurde der Tag eigentlich für alle optimal genutzt, was auch die Meisten schon recht früh auf ihre Schaumstoffmatten brachte. (:
Die Tatsache allerdings, dass am Vorabend so Mancher den ein oder anderen frisch gezapften Goon in Kombination mit dem Wellengang nicht ganz so gut vertragen hat, brachte die meisten an Deck, womit das Rauschen der Wellen noch intensiver und die Temperaturen noch angenehmer waren. Und der Geruch von Erbrochenem ein wenig schwächer.



Tag 49: Whitsunday Islands - Airlie Beach

Am leider schon letzten Tag unseres hochverdienten Urlaubs passierte dann auch gar nicht mehr so viel, für ein paar Stunden schnorcheln war aber noch Zeit. Somit konnten wir uns nochmal von all den Schildkröten verabschieden, wenigstens kurz der Sonne entfliehen und einen weiteren Traumstrand genießen.


Dann hieß es auch schon zurücksegeln, mal wieder festen Boden unter den Füßen haben und wieder in den harten Rumreise- und Rumhängealltag reinkommen. Die Tour durch die Whitsundays war aber am Ende das wohl beste Erlebnis unseres bisherigen Roadtrips, wer auch immer mal hier unten sein sollte, geht definitiv ein paar Fische gucken.
Danke Whitsundays. (:


Der Rest des viel zu angebrochenen Tages wurde eigentlich in der Lagune in Airlie Beach verbracht, bis es abends zur Aftershowparty mit den meisten der Leute vom Boot ging. Hierbei stellte sich nur wieder die Frage des Schlafplatzes, auch dafür bot die Lagune ordentlich Möglichkeiten, auch wenn man uns nicht wirklich von Obdachlosen unterscheiden konnte, nagut, mit einem Auto und zwei Zelten haben wir auch nicht so viel im Angebot. (;


Tag 50: Airlie Beach

So konnten wir die morgendliche Müdigkeit wenigstens mit stundenlangem Baden verbringen, auch wenn es schon seit gestern Nacht durchweg regnet. Wir hatten einfach mal mittlerweile über 3 Wochen gar keinen Regen mehr, laufend Hitze und heute hab ich mir sogar mal wieder ein Oberteil angezogen, völlig unglaublich.
Bei Regen macht Planschen aber gleich doppelt Spaß, was uns schon den ganzen Tag hier hält.


Das Wetter soll nur leider die kompletten nächsten Tage so bleiben, Regen, Gewitter und nur knappe 30 Grad. Passt natürlich perfekt über Weihnachten, aber wir wollen einfach mal nicht meckern, wir hatten immerhin auf den Inseln überragendes Glück. Wir feiern trotzdem fröhlich-sommerlich, denken an euch alle und wünschen jetzt schon mal ein grandioses Weihnachtsfest mit ganz viel Gans, Glühwein und Räuchermännchen, herzallerliebste Grüße!


Tauchen, Schnorcheln, Baden gehen,
sommerlich an Deck rumstehn',
stundenlang die schönsten Dinge,
weshalb ich so begeistert klinge,
feiert gut, ein frohes Fest,
haut gut rein, schickt uns den Rest.














Samstag, 15. Dezember 2012

Insel, Land und wieder Insel.

Überbleibsel Tag 35: Bundaberg – Raststätte Low Mead

Ein wenig komisch war es schon, mal wieder auf asphaltierten Straßen laufen, mehr als 17 Menschen am Tag zu sehen und förmlich notgedrungen übertrieben dick angezogen durch die Gegend zu laufen. Die Woche zuvor fand schließlich komplett auf Sand statt, einsam und verlassen auf Fraser Island – nur wir 5 und ein paar Unterhosen. (:
Um uns also erst mal wieder an all diese komplizierten Umstellungen zu gewöhnen, wurde der Tag in Bundaberg fast gänzlich damit verbracht, irgendwie an freies Internet zu gelangen und mühsam Blog und Facebook zu pflegen. Bis auch die Sonne irgendwann nicht mehr wollte…

Schon bis Bundaberg waren es von Fraser Island aus gute 200 km, aber schließlich mussten wir auch mal wieder ein Stückchen vorankommen, nachdem wir noch 2 Tage länger wie die letzten Verrückten auf der Insel verbracht haben.
So ging’s also am Abend nochmal ab auf die Straße, noch 100 km draufpacken und zur nächsten freien Raststätte an der Landstraße kurven.
Und doch hat man in Australien das Gefühl, kaum voranzukommen. Dafür liegt einfach alles viel zu weit auseinander. (:

Tag 36: Raststätte Low Mead – Agnes Water

Auch wenn wir eigentlich noch innerlich zerrissen waren, Fraser Island verlassen zu haben, waren wir doch schon wieder verdammt heiß darauf, mal wieder ein paar neue Dinge zu sehen und auszuprobieren. Ein freundlicher Australier hatte uns mal vor ein paar Wochen am damals für uns „allerschönsten Strand der Welt“ all seine Geheimtipps gegeben, unter anderem den Deep Water National Park , der an Tag 36 auf dem Programm stand.
Während wir unser Auto nach all dem Sand allerdings erst mal wieder ein wenig schonen wollten, kam uns die Sandstrecke dorthin nicht allzu gelegen, unsere neue Kupplung zeigte jedoch glatt, dass sie es mit der alten aufnehmen kann – zumindest mit halbem Reifendruck. (:


Und um nicht ganz aus dem Alltagstrott herauszukommen, mussten wir natürlich auch erst mal ein mehrstündiges Mittagsschläfchen am Strand einschieben. Das ganze Autofahren macht schließlich auch ziemlich fertig. (;


Zelte und Auto wurden anschließend auf dem anliegenden Campingplatz in Agnes Water aufgeschlagen, dort wartete auch seit 10 Tagen mal wieder eine Dusche, das Seewasser hielt uns zwar recht frisch, aber irgendwie war es doch ein angenehmes Gefühl, mal wieder nach Kokos und Blutorange zu riechen.
Außerdem konnten wir so optimal unsere Allround-Klamotten waschen und uns mal wieder völlig neu einkleiden. (;


Fünf ausgeschlafene Leute und sechs frische Unterhosen waren optimal vorbereitet, einen angenehmen Abend zu verbringen. Vielleicht war es der wohlriechende Duft, vielleicht auch unsere noch viel besser riechenden selbstgemachten Carbonara, die auch noch fünf weitere Deutsche zu unserer Runde bringen sollten.


So folgte auch mal wieder seit langem ein Abend, an dem wir mal nicht vor neun Uhr ins Bett gingen, sonst würden wir ja noch zu den absoluten Schlafmützen werden.

Tag 37: Agnes Water

Campingplatz schön, Menschen nett, Städtchen gemütlich und ein optimales Surfkursangebot sollten uns auch noch die weiteren Tage in Agnes Water verbringen lassen. Für 17 Dollar gibt es hier den günstigsten Surfkurs der Ostküste, der natürlich auch prompt ausprobiert werden wollte.
Erst waren wir noch recht unschlüssig, ob es wirklich so einfach werden sollte, wie es uns der Surflehrer am Strand versuchte vorzumachen. Einfach auf die richtige Welle warten, paddeln, draufspringen und gen Strand gleiten… Auf dem Trockenen sollte das auch schon mal ganz gut klappen.


Danach ging’s ab in die Wellen, mit diesen riesigen Anfängerboards ging das Ganze echt um Einiges leichter, als wir uns das vorgestellt hatten. Man liegt halt ein wenig auf seinem Brett rum, wartet auf die richtige Welle und steht sogar die meisten davon. (:


War einfach ein super Erlebnis und ein grandioses Gefühl, wenn man über die Wellen gleitet und es mit der Zeit auch noch richtig gut klappt. Direkt im Anschluss wurden die nächsten beiden Tage verplant, einfach ohne Kurs ein paar Surfbretter leihen und mindestens genauso professionell weitermachen, wie wir angefangen haben. (;


Tag 38: Agnes Water

Diesmal also ohne absolut relaxte Surflehrer und riesige Truppe im Anhang. Mehr als die Grundlagen kann Einem ohnehin nicht wirklich beigebracht werden, weshalb wir uns einfach ein paar Boards geliehen haben.


Eventuell hätte uns der extreme Wind schon im Voraus darauf hinweisen können, dass die Wellen gigantisch, förmlich neunzehneinhalb Meter hoch werden sollten. (:


Somit wurde jeder Weg ins tiefere Wasser zum beinahe unmöglichen Trip, du watest zwei Meter nach vorn und wirst vom nächsten Monstrum um die vier Meter zurückgeworfen. Wenn man allerdings erst mal ein wenig draußen war und eine dieser Wellen erwischt, war es definitiv den schon vorprogrammierten Muskelkater wert.


Zufrieden und glücklich darüber, dass es auch alleine so gut klappt, war dann allerdings für Kopf und Oberschenkel natürlich ein wenig Entspannung nötig – wir räumen uns generell recht wenig Zeit für Erholung ein, ständig am Reisen, ständig am Baden, vielleicht muten wir uns momentan auch ein bisschen viel Aktivität zu. Wir wollen jetzt aber versuchen, uns etwas mehr Ruhe zu gönnen. (:
Regeneration und noch mehr Lebensfreude bereiten uns momentan immer noch ein paar Kokosnüsse, die uns der verrückte Inselmechaniker aus seinem Garten mitgegeben hat. Auch wenn einem das ewige Aufsägen schon irgendwie auf die Nerven geht, lohnt es sich doch immer wieder.


Tag 39: Agnes Water - Mount Morgan

Am eigentlich noch viel zu frühen Morgen trieb es uns bereits wieder aus Auto & Zelten, der Zeltplatz wurde immer früh beim Ranger bezahlt, der in einer stets guten Laune um 7 Uhr morgens alle Zelte abgrast, um die Tagesgebühr einzusammeln...
Da wir allerdings unbedingt um 6 Uhr los mussten, haben wir den netten Herren leider verpassen müssen. So wussten wir eigentlich auch nicht so genau, was wir an diesem somit unmenschlich langen Tag alles anzufangen haben. So wurde die Zeit endlich mal genutzt, um ein wenig Weihnachtsstimmung zu kreieren.
Irgendwie kommt diese bei durchgehender Wärme, wochenlangem Badeurlaub und künstlichen Tannenbäumen überall noch nicht so wirklich auf.
Um dem Ganzen allerdings mal etwas nachzuhelfen, wurde die Weihnachtsabteilung des Kmarts geplündert, um der ganzen Welt zu zeigen, wie weihnachtlich wir doch sein können. (:


Unsere kreativen Hirne wurden somit bis zum Schluss gefordert, um letztendlich mit einigem Geklebe, Gewickel, Getue und Gebastel  ein denkbar weihnachtliches Roadtrip-Auto zu besitzen. (:


Um allerdings nicht unser Auto komplett alleine in festlicher Atmosphäre schwelgen zu lassen, mussten wir uns selbstredend noch 5 passende Weihnachtsunterhosen kaufen. Somit sollten wir erstmal bis Weihnachten komplett mit Kleidung ausgestattet sein. Auch wenn man hier vollkommen komischerweise noch verrückter angeschaut wird, wenn man mit Weihnachtsbuchse durch's Einkaufszentrum läuft, als es bei den anderen Unterhosen schon der Fall war. (;


Gänzlich in Festtagslaune getunkt, konnte es dann auch weitergehen, als nächster Punkt unserer Route stand Mt Morgan auf dem Programm, der Ort, an dem Jessica die letzten Wochen verbracht hat, bevor sie sich uns angeschlossen hat. Bereits im Voraus wurde uns der Ort derart schmackhaft gemacht - ein total langweiliges Kaff, direkt an einem durch die anliegende Goldmine vergifteten Fluss, wo jedermann ständig betrunken ist und von früh an im Pub rumsitzt.
Eine derart positive Beschreibung wollte natürlich erst mal überprüft werden und sollte uns letztendlich auch nicht enttäuschen. Im Pub, in dem Jessica ein paar Wochen lang gearbeitet hat, ist von 10-12 Uhr vormittags Bier Happy Hour, weshalb die Leute teilweise schon vor Öffnung warten, um ein frisches Guten-Morgen-Bier genießen zu können. (:
Wir konnten jedenfalls bei einer Freundin von Jessica schlafen, Mona ist selbst erst vor gar nicht so langer Zeit als deutscher Backpacker nach Australien gekommen und lebt mittlerweile mit ihrem Freund in seinem Haus, direkt im Herzen Mt Morgans. (;


So kamen wir immerhin zum ersten Mal seit über einem Monat mal wieder zu einem Dach über dem Kopf, vom eingebeulten Dach unseres Traumautos natürlich mal abgesehen...
Und wenn man erst mal ein wenig im Städtchen umhergekommen ist, kann man auch fast verstehen, wieso hierhin auch ein paar Backpacker wiederkommen oder sogar hierbleiben.
Beim abendlichen Pubbesuch haben wir so ziemlich alle dort lebenden Menschen kennengelernt, die meisten zwar um das ein oder andere Jahrzehnt älter, aber wir hatten so richtig das Gefühl, mitten in Australien zu sein und einen verrückten Menschen nach dem anderen zu treffen. Wenn sie nicht gerade wie verbissen auf irgendwelche Pferde- oder Windhundrennen wetteten.


Dem gewitzten Beobachter fällt vielleicht sogar ein Fakt auf, der wohl so ganz aus der Rolle springt. Seit Wochen waren schließlich mal wieder unsere Rucksäcke vom Dach, was uns die ungeahnte Möglichkeit bot, mit Oberteil und sogar einer richtigen Hose in den Pub zu gehen.
- Ja, wir waren auch völlig überrascht.
Nachdem wir noch die ein oder andere Runde Pool gegen mehr als professionelle Australier verlieren durften, ging es auch recht bald nach Hause (ja, das konnten wir endlich mal wieder sagen), am nächsten Tag sollte schließlich richtig gefeiert werden. (:


Tag 40: Mount Morgan

Am Vormittag wurde sich allerdings erst mal den klimatischen Bedingungen angepasst, mehr als Baden war eigentlich mal wieder nicht drin. Doch selbst für solche Bedürfnisse war Mount Morgan perfekt vorbereitet, uns wurde also mit dem „Pool“ eine weitere Sehenswürdigkeit dieser Highlightmetropole gezeigt.


So konnten wir wenigstens für ein paar Stunden der Hitze entweichen, bevor es am Abend an den Damm ging, Jessica hat ein paar ihrer Freunde dort zum BBQ eingeladen. So war endlich mal wieder die Gelegenheit da, eine Menge Englisch zu sprechen und die restliche Hälfte Mount Morgans kennenzulernen, die nicht schon am Vorabend an einem vorbeigetorkelt ist.
Anschließend ging’s noch für ein paar Stündchen in den Pub zum Billiardspecial.
Wer auch immer den zweifachen Pool-Weltmeister schlagen kann, bekommt 100 Dollar. Gerrit und ich sind leider recht knapp gescheitert, er war um die 7 Kugeln eher fertig, was soll’s. (:


Viel zu spät kamen wir schlussendlich wieder bei der wohl nettesten Gastgeberin der ganzen „Stadt“ an, um uns wohlverdient im zum Matratzenlager umfunktionierten Raum zur Ruhe zu legen.


Tag 41: Mount Morgan – Rockhampton

So kehrten wir an Tag 41 also auch diesem emotionalen, visuellen und kulinarischen Highlight unserer Reise den Rücken, um all dem noch die Krone aufzusetzen. (:
Dafür sollte Rockhampton herhalten, eine etwas größere Stadt in der Nähe, eine der wenigen, die bis in den Norden noch so kommen werden. Von nun an sind sie alle so im Schnitt 300 km entfernt, dazwischen gibt es eigentlich Kleinstädtchen, Leere und tote Kängurus am Straßenrand der endlos langen Landstraßen.
Über die man aber meist nur mit Höchstgeschwindigkeit 100 fahren kann.
In Rockhampton wollten wir dann auch nochmal feiern gehen, bevor dann wieder Insel- und Strandzeit angesagt ist, Rockhampton hatte in dieser Hinsicht auch ein wenig mehr zu bieten als Mount Morgan.
Da in Städten schlafen allerdings immer Probleme mit sich bringt, besonders, wenn man zu fünft reist, mussten wir wohl oder übel und vollkommen widerwillig bis zur Morgendämmerung im Club bleiben, um uns dann vollkommen legal im Park schlafen legen zu können. (:


Tag 42: Rockhampton – Camalli Beach

Nachdem also wenigstens ein paar Stunden Schlaf auf heißer Motorhaube und umgeklapptem Sitz eingesackt wurden, mussten wir mal wieder ein Weilchen fahren, wenn wir bis Silvester in Cairns sein wollen, drängt die Zeit langsam ein wenig.

Uns wurde mittlerweile schon von ziemlich vielen Australiern ans Herz gelegt, dass wir ja aufpassen sollen, wo wir ab jetzt baden gehen. Nördlich von Rockhampton sollen Korkodile im Überfluss kommen, aber nicht nur an wohl fast jedem Fluss und See, sondern hauptsächlich im Meer. Wenn man mal irgendwen darauf anspricht, erzählt er meist von den kleinen, ungefähr 6 Meter langen Krokodilen, die eigentlich halb so wild sind, immerhin merkt man dann keine Schmerzen.
Wir werden wohl trotzdem mit etwas mehr Vorsicht an sämtliches Gewässer rangehen, eigentlich finden wir es recht praktisch zwei Arme und Beine zu haben. (:
Also ein paar Stunden die kaum noch vorhandenen Haare im Wind flattern lassen, bis wir am nächsten freien Campingplatz ankamen, welche hier auch immer seltener werden.
Dafür war es diesmal ein besonders schöner, direkt mit Meerblick aus dem Zelt, auch wenn das Meer irgendwie den ein oder anderen Kilometer in die Ferne gerückt war.


Somit wurde auch das Duschen nach dem Sport ein wenig kompliziert, ich war irgendwie danach um Einiges sandiger, salziger und immer noch viel zu eingeseift. Dafür haben 3 cm Wassertiefe einfach nicht ganz ausgereicht. (;


Der Restdreck geht ohnehin immer im Schlafsack ab, die Grundbedürfnisse und Hemmschwelle wurden ohnehin so langsam auf's Minimum gedrosselt. (:

Tag 43: Camalli Beach - Mackay

Somit spätestens am nächsten Morgen sauber, ging's direkt in der morgendliche Hitze auf, wieder beim Abbauen sämtliche Körperflüssigkeiten zu verlieren, um sich im Anschluss wieder direkt über die mehr als angenehmen über 40 Grad im Auto zu freuen. (:
Ob die am Wegesrand rumliegenden Kängurus allerdings durch die Hitze umgefallen sind, oder nur liebevoll mit manchen Stoßstangen in Kontakt kamen, wissen wir auch nicht so ganz. Ab und an hüpfen aber auch mal ein paar lebendige durch die Gegend...


So genossen wir also ein wenig Gratis-Sauna im Auto, irgendwo durch's Nirgendwo fahren. Waren ja immerhin nur ein, zwei Stündchen bis nach Mackay, der Ort, an dem wir uns mal langsam um unsere Tour über die Whitsunday Islands kümmern wollten. Auf dieser Inselgruppe soll unter anderem der schönste Strand Australiens sein.


Für diese Touren müssen wir unseren Freund in Rot allerdings an Land lassen, wir wollen dort eine 3-Tages-Boots-Tour machen, 2 Nächte unter Deck schlafen, 3 Tage Schnorcheln, Tauchen und, das können wir wohl schon prognostizieren, endlich mal ein wenig ausruhen.
Das obrige Bild ist demnach auch erst mal geklaut, nächste Woche kann ich aber wohl mit 22-mal so vielen und 13-mal so schönen punkten. (:
Nachdem wir schon von Fraser Island in der letzten Woche schon völlig begeistert waren, können wir uns noch gar nicht so vorstellen, wie uns dieser Trip erst körperlich, geistig und moralisch erquicken wird. (;
Finden wir's heraus und lasst euch wenigstens von richtiger Weihnachtsatmosphäre und Schneeschieben begeistern, ihr könnt euch bestimmt gar nicht vorstellen, wie Weihnachtsplätzchen und "3 Haselnüsse für Aschenbrödel" hier unten fehlen. (;
Aber mit Sonne, Meer und Tauchgang wird es wohl erträglich werden. Oder Sonnenuntergängen. (:





Riesen Hitze anstatt Schnee,
kalte Sachen anstatt Tee,
Boxershorts statt Wintersachen,
nicht mal heißen Wein im Rachen,
Kunstbaum anstatt Weihnachtstanne,
keine Gans in ihrer Pfanne.
Und trotzdem weihnachtet's auch hier,
Weihnachtsmütze über mir,
dieselben blöden Weihnachtssachen,
dicke Männer, die schräg lachen,
dieselben doofen Weihnachtslieder,
ich freu mich doch auf Deutschland wieder.


... in ein paar Monaten vielleicht. (;